
Heizen wird ab 2026 spürbar teurer – der CO₂-Preis für fossile Brennstoffe wie Gas und Heizöl erhöht sich erneut. Dieses Thema betrifft fast alle Haushalte hier, ob Mieter oder Eigentümer. Was steckt hinter der Entwicklung, wer trägt die Kosten, und wie prüft man, ob die eigene Heizkostenabrechnung korrekt ist? Im Folgenden findest du alle entscheidenden Informationen und praktische Tipps.
Was steckt hinter der CO₂-Abgabe bei Gas und Öl?
Seit 2021 gibt es die CO₂-Bepreisung für fossile Brennstoffe, also etwa für Erdgas und Heizöl. Ziel ist es, den Einsatz klimaschädlicher Energieträger schrittweise unattraktiver zu machen. Der Preis pro Tonne ausgestoßenen CO₂ wird per Gesetz geregelt. 2026 steigt dieser Preis laut aktuellem Stand von derzeit 55 Euro auf 65 Euro pro Tonne. Ab 2027 bestimmt sich der Preis dann frei nach Angebot und Nachfrage am europäischen Zertifikatemarkt.
Die Einnahmen aus dieser Abgabe fließen in den Klimafonds, mit denen unter anderem der Umstieg auf erneuerbare Energien und neue Heizsysteme gefördert werden. Im Endeffekt wird es aber für die Heizung mit Gas und Öl jedes Jahr teurer – und das müssen viele von uns beim Haushaltsbudget berücksichtigen.
Was kostet die CO₂-Abgabe konkret beim Heizen?
Wer zuhause auf Gas oder Heizöl setzt, muss ab 2026 mit höheren Heizkosten rechnen. Die aktuelle Entwicklung – jeweils inklusive Mehrwertsteuer – sieht folgendermaßen aus:
Zusätzliche Kosten durch CO₂-Preis für verschiedene Heizformen
Heizart | Verbrauch/Jahr (Bsp.) | CO₂-Kosten 2026 (€) |
---|---|---|
Gas (typischer Altbau) | 20.000 kWh | ca. 263–311 |
Gas (Effizienzhaus) | 6.500 kWh | ca. 85–101 |
Heizöl (typischer Altbau) | 2.000 l | ca. 349–412 |
Heizöl (Effizienzhaus) | 650 l | ca. 113–134 |
Für viele Familien bedeutet das ein spürbarer Anstieg der jährlichen Kosten – besonders in älteren Gebäuden mit höherem Verbrauch. Zudem stößt Heizöl pro Kilowattstunde rund 268 Gramm CO₂ aus, bei Gas sind es etwa 201 Gramm.
CO₂-Kosten: Wer zahlt wie viel – Mieter oder Vermieter?
Die CO₂-Umlage wird nach einem festen Schlüssel zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt. Entscheidend ist, wie viel CO₂ das jeweilige Gebäude pro Quadratmeter im Jahr verursacht. Je schlechter der energetische Standard, desto mehr Kosten trägt der Vermieter. In einem sehr gut sanierten Haus zahlt meist der Mieter das meiste selbst. Hier die Aufteilung in einer Übersicht:
Verteilung der CO₂-Kosten abhängig vom Gebäudestandard
CO₂-Ausstoß (kg/m²/Jahr) | Anteil Mieter (%) | Anteil Vermieter (%) |
---|---|---|
wenn unter 12 | 100 | 0 |
12–17 | 90 | 10 |
17–22 | 80 | 20 |
22–27 | 70 | 30 |
27–32 | 60 | 40 |
32–37 | 50 | 50 |
37–42 | 40 | 60 |
42–47 | 30 | 70 |
47–52 | 20 | 80 |
über 52 | 5 | 95 |
Grundlage für die Abrechnung: So werden die Emissionen berechnet
Die Berechnung richtet sich nach den tatsächlichen CO₂-Emissionen des Gebäudes pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Relevante Werte wie Brennstoffverbrauch oder Emissionskoeffizienten stehen meist direkt auf der Heizkostenabrechnung und werden dort offen ausgewiesen.
Für die Abrechnung braucht der Vermieter neben den Verbrauchsdaten die Gesamtwohnfläche aller Einheiten. Mieter haben Anspruch auf eine transparente Darstellung der CO₂-Kosten im jährlichen Abrechnungsschreiben. Wird der Anteil nicht explizit ausgewiesen, können Mieter pauschal 3 % der Heizkosten kürzen.
Wenn die CO₂-Kosten in der Abrechnung fehlen, dürfen wir Mieter aktuell pauschal 3 % der Heizkosten abziehen. Das fand ich persönlich sehr überraschend!
Prüftipp: Worauf bei der Heizkostenabrechnung achten?
- Brennstoffverbrauch prüfen: Stimmt die angegebene Menge mit dem eigenen Verbrauch überein?
- CO₂-Kostenanteil korrekt? Ist der Umlageanteil für Mieter oder Vermieter laut Tabelle richtig berechnet?
- Gebäudestandard nachvollziehen: Fällt die Abrechnung realistisch nach Sanierungsstand des Hauses aus?
- Beträge vergleichen: Passen die CO₂-Kosten im Vergleich zum Vorjahr?
Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich einmal genau mit der eigenen Heizkostenabrechnung zu beschäftigen. Es hat mir schon mehrfach geholfen, Fehler zu entdecken und Rückfragen gezielt zu stellen – so spart man bares Geld und sorgt für Fairness.
Was passiert ab 2027? Ein Blick in die Zukunft
Ab 2027 wird der CO₂-Preis nicht mehr fix festgelegt, sondern an der Börse über den Emissionshandel (ETS II) gehandelt. Der Preis kann dann zwischen 107 und 141 Euro pro Tonne oder sogar mehr schwanken – konkrete Vorhersagen sind schwer. Klar ist aber: Da nur eine begrenzte Menge an CO₂-Zertifikaten zur Verfügung steht, ist ein weiterer deutlicher Anstieg der Heizkosten sehr wahrscheinlich. Für viele Haushalte wird ein möglichst niedriger Energieverbrauch künftig immer wichtiger.
Am Ende bleibt: Wer mit fossilen Brennstoffen heizt, muss sich auf steigende CO₂-Kosten einstellen. Gerade beim Thema CO₂-Abgabe zeigt sich, wie sehr der energetische Zustand des Hauses und unser Heizverhalten die Kosten beeinflussen. Eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Abrechnung und Investitionen in Energieeffizienz schützen vor bösen Überraschungen. Wie geht ihr mit dem steigenden CO₂-Preis um – ist das schon Gesprächsthema im Haus?
- Wie hoch ist der CO₂-Preis 2026 konkret? Der CO₂-Preis für Erdgas und Heizöl beträgt 2026 voraussichtlich 65€ pro Tonne CO₂ – dies wirkt sich spürbar auf die Heizkosten aus.
- Wer muss die CO₂-Kosten in einem Mietverhältnis bezahlen? Je nachdem, wie viel das Gebäude pro Quadratmeter ausstößt, teilen sich Mieter und Vermieter die Kosten. Schlechtere Gebäude belasten den Vermieter stärker.
- Darf ich Heizkosten kürzen, wenn CO₂-Kosten nicht aufgeführt sind? Ja, es ist gestattet, pauschal 3% der Abrechnung einzubehalten, falls der CO₂-Ausweis fehlt.
- Worauf sollte ich bei der neuen CO₂-Abrechnung achten? Kontrolliere Zahlen wie Verbrauch, Umlageschlüssel und Gebäudeklasse sowie die Summe im Vorjahresvergleich.
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